Marketing in Krisenzeiten – wofür?
Die Coronakrise hat der Wirtschaft eine Zwangspause verordnet und rüttelt an der Existenz vieler Unternehmen. Gibt es also überhaupt Gründe, in Zeiten wie diesen Marketing zu betreiben?
Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen – Achtung, Spoiler-Alarm! –, sie lautet Ja.
Auf den ersten Blick mag dies ein wenig absurd erscheinen. Die Bevölkerung ist dazu aufgefordert, zuhause zu bleiben, Betriebe sind geschlossen, das Leben steht scheinbar still. Abgesehen davon, dass eine unglaubliche Anzahl an Arbeitnehmer*innen in dieser Zeit nur eingeschränkt oder sogar gar nicht für ihr Unternehmen tätig sein kann, haben die Menschen kaum mehr die Möglichkeit, zu konsumieren oder Dienstleistungen zu nutzen. Für Unternehmen ist die derzeitige Situation – gelinde gesagt – eine komplette Katastrophe.
Jede Krise bringt auch neue Chancen mit sich, wird vielerorts auch der Silberstreif am Horizont betont: Eine große Welle der Hilfsbereitschaft bringt Menschen zusammen, Einschränkungen ermöglichen eine Entschleunigung und eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst und seinem Umfeld, auch die Natur profitiert, wie Bilder von blitzsauberem Wasser in Venedigs Kanälen und vom Rückgang der Luftverschmutzung zeigen.
1. Stillstand als Bedrohung
Trotzdem die aktuelle Situation den Handlungsspielraum von Unternehmen massiv einschränkt, ist Aktivität gefragt.
2. Präsent bleiben
Erfolgreiche Marken haben eines gemeinsam: Ihre Bekanntheit und Beliebtheit helfen ihnen, auch Krisen zu überstehen.
3. Evolution & Weiterentwicklung
Umdenken, kreativ werden, Nutzen stiften, neue Möglichkeiten erschließen: Blicken Sie über den Tellerrand.
4. Vorsprung beim Durchstarten
Wer jetzt schon den Weg ebnet und die Weichen stellt, kann nach der Krise schneller diesen Vorsprung nutzen.
5. Angepasste Kommunikation
Außergewöhnliche Zeiten erfordern alternative Maßnahmen – und Kommunikationsstrategien, die darauf abgestimmt sind.
6. Kommunizieren Sie mit uns
Lassen Sie uns gemeinsam die für Ihr Unternehmen passende Strategie erarbeiten und umsetzen. Wir sind nach wie vor für Sie erreichbar!
Stillstand als Bedrohung
Für Unternehmerinnen und Unternehmer, für die der Weiterbestand der Firma und damit nicht nur die eigene Existenz, sondern auch Arbeitsplätze und damit die Existenzen der Mitarbeiter*innen in Frage gestellt sind, nur ein geringer Trost. Bei Andares ist man jedoch fest entschlossen, optimistisch durch diese dunklen Zeiten zu gehen und auch die Chancen zu erkennen – für uns selbst ebenso wie für unsere Partner.
Derzeit herrscht der Eindruck vor, dass mit einer Betriebsschließung bzw. -pause alles „on hold“ gesetzt ist und es deshalb auch vernünftig erscheint, Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen ebenfalls auszusetzen. Aus unterschiedlichen Gründen, auf die wir hier etwas näher eingehen möchten, ist dies jedoch ein Trugschuss.
Präsent bleiben
Erfahrene Unternehmer*innen wissen über die Wichtigkeit der Markenwahrnehmung. Es ist entscheidend, ganzheitlich wahrgenommen zu werden und in den Köpfen der Konsument*innen fest verankert zu bleiben. Das gilt gerade auch in Krisenzeiten, wie berühmte Beispiele beweisen: So war laut dem Online-Magazin „BrandFinance“ Hugo Boss trotz Krise die stärkste deutsche Marke 2016, was BrandFinance-CEO in dem Bericht so erklärte: „Markenstärke ist ein Aspekt, der nicht kurzfristig Schwankungen unterliegt, mit Langlebigkeit im Zentrum der Marke.“ Das Logo des früheren Weltkonzerns AEG ist auch heute noch vielerorts zu sehen, und das, obwohl die Firma bereits seit 1996 nicht mehr existiert. Kundenvertrauen, Beliebtheit und Bekanntheit haben es jedoch geschafft, die Marke trotz Pleite und Krisen mit der Übernahme durch einen anderen Konzern erfolgreich und am Leben zu erhalten, wie ein Artikel im deutschen Industrie-Magazin „Produktion“ erklärt.
Gerade in instabilen und unsicheren Zeiten suchen die Menschen vor allem nach einem: Sicherheit.
Und genau dieses bietet eine vertraute und verlässliche Marke, auf die man sich schon seit Jahren verlassen konnte. Auf jene greift man dann während der Krisenzeit selbst und insbesondere auch danach zurück. Starke Marken sind der beste Schutzschirm gegen Krisen; umso wichtiger ist es, schnell Maßnahmen einzuleiten, damit man als Marke sicher durch die Krise navigiert und gestärkt daraus hervorgeht.
Evolution & Weiterentwicklung
Gerade wenn eine Krise länger dauert kann es nicht der Weisheit letzter Schluss sein, alle Anstrengungen von einem auf den anderen Tag komplett einzufrieren. Hier gilt es, kreativ zu werden und umzudenken: Welche Möglichkeiten bestehen, trotzdem Nutzen zu stiften? Not macht bekanntlich erfinderisch.
Selbstverständlich ist es nicht in allen Branchen möglich, die Produktion oder Dienstleistungen plötzlich komplett umzustellen. Dennoch ist es (oft auch überlebens-)wichtig zu überlegen, was man bisher versäumt hat und was man jetzt nachholen könnte.
Angesichts der massiv angestiegenen Nutzungen von Onlineshops und Internet-Bestellungen könnte man als kleineres und bisher nur physisch verfügbares Unternehmen die Einführung eines digitalen Angebots andenken.
Wurden Onlineshops und Lieferservices bis vor Kurzem von vielen noch rein als Zusatzservice für die Kund*innen betrachtet, zeigt die jetzige Situation die Vorteile dieser Vertriebschance deutlich. Von der Wirtschaftskammer Oberösterreich wurde beispielsweise binnen kürzester Zeit eine neue Online-Plattform ins Leben gerufen, auf der Unternehmen während der Coronakrise ihre Leistungen und Produkte auch online bewerben und einen Lieferservice dafür anbieten können.
Für welche Maßnahmen man sich auch entscheidet und welche neuen Lösungen und Wege auch gefunden werden – sie müssen an den Mann und die Frau gebracht werden. Und genau hier kommt wieder die Kommunikation ins Spiel: Ein innovatives Angebot, von dem niemand weiß, nützt auch niemandem.
Vorsprung beim Durchstarten
Fakt ist, dass niemand mit Gewissheit prophezeien kann, wann die Krise vorübergeht. Tatsache ist aber, dass jene Unternehmen, die frühzeitig Vorbereitungen treffen und entsprechende Vorarbeit leisten, einen entscheidenden Vorsprung haben, wenn es dann so weit ist. Diese können bereits durchstarten, wenn andere noch ihre Hausaufgaben machen und damit beschäftigt sind, sich in der neuen Situation zurecht zu finden.
Angepasste Kommunikation
Bei allen Entwicklungen und neuen Chancen ist natürlich zu beachten, dass die Kommunikation jetzt eine andere sein muss.
Situationsangepasst und vor allem auf die Gefühlslage und die Stimmung der Zielgruppen abgestimmt.
Gelegenheiten zur Kommunikation gibt es nach wie vor genug, schließlich hat man immer etwas zu sagen. Ob es nun die Vorstellung neuer Produkte oder Dienstleistungen ist, ein den Mitarbeiter*innen oder treuen Kund*innen ausgesprochener Dank, geschaffener Zusatznutzen oder hinzugekommene Services. Auch Schwierigkeiten können es wert sein, kommuniziert zu werden. So nutzen viele Unternehmen die aktuelle Situation, um den Kund*innen den Wert der regionalen Wirtschaft vor Augen zu führen: Ohne Unternehmen keine Waren, keine Arbeitsplätze, keine Lebensqualität. Wichtig dabei ist immer Authentizität, diese wird besonders positiv wahrgenommen und verdient Vertrauen.
Marketing und Kommunikation sind also auch in Krisenzeiten für Unternehmen relevant, aus den unterschiedlichsten Gründen. Dies betrifft nicht nur aktive Kommunikation mit der Zielgruppe, sondern auch die Auseinandersetzung mit neuen Möglichkeiten – denn gerade diese schaumgebremste Zeit kann gut dafür genutzt werden, sich in Marketing-Belangen fortzubilden oder neue Strategien zu erarbeiten.
Kommunizieren Sie mit uns!
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